Nach einem kurzen Zwischenstopp im Hotel haben wir uns wieder mit dem Taxi aufgemacht, das nächste Highlight von Abu Dhabi zu besuchen, die Scheich Zayid Moschee. Sie ist die drittgrößte Moschee der Welt und gerade einmal 11 Jahre jung.
Das Taxi hat uns direkt vor dem Haupteingang rausgelassen und dann ging es durch den visuellen Check, ob wir angemessen gekleidet sind. Wenn nicht, bekommt man automatisch und kostenfrei Bekleidung ausgeliehen. Für die Damen ist es eine klassische Abbayah – ein Kleid mit Schleier und für die Herren ein langes weißes Gewand. Der Scheich hat die Moschee seinem Volk und der ganzen Welt als Geschenk gemacht und daher wird kein Eintritt zu diesem bombastischen Gebäude verlangt. Es handelt sich um ein riesiges Grundstück, auf dem vom Wasser umgeben die große Moschee mit 82 Türmen und 4 Minaretten steht. Die Planungszeit betrug 10 Jahre und danach folgten 10 Jahre Bauzeit mit Materialien aus der ganzen Welt. Der riesige Innenhof ist komplett mit einem Mosaik aus Marmor ausgelegt und allein der weiße Marmor kam aus fünf Ländern, z.B. aus Italien und Indien. Insgesamt ist es eine Moschee der Superlative. Bis vor Kurzem hatten sie mit zwölf Tonnen Gewicht den größten Kronleuchter der Welt und sie halten hier auch noch einen Weltrekord. In der Hauptgebetshalle liegt ein durchgehend handgeknüpfter Teppich mit einer Größe von 5700 m2 – Wahnsinn! Er ist komplett gemustert und wurde von 1000 Frauen in einem Jahr geknüpft und vor Ort zusammengefügt. Um die Ordnung in der 8000 Menschen fassenden Haupthalle zu wahren, wurden in den Teppich Orientierungslinien „rasiert“, so dass alle Gläubigen in Richtung Mekka ausgerichtet und in Reih und Glied stehen. Es gibt hier auch eine spezielle Uhr, die sechs Uhrzeiten anzeigt: 5-mal die tagesaktuelle Gebetszeit und zusätzlich die Zeit des Sonnenaufgangs. Außerdem wird das Datum im gregorianischen und das Datum im islamischen Kalender angezeigt. Der islamische Kalender ist ein reiner Mondkalender mit Monaten zwischen 29 und 30 Tagen. Zwischen den beiden Kalendern gibt es eine Jahresdifferenz von rund 622 Jahren. Dies liegt daran, dass die islamische Zeitrechnung mit dem Jahr der Auswanderung (Hidschra) des Propheten Mohammed von Mekka nach Medina beginnt. Dort sind übrigens auch die beiden größeren Moscheen…. Warum wissen wir so viel? Wir haben an einer „Cultural Tour“ teilgenommen, die es uns ermöglicht hat, viele Teile der Moschee im Detail zu sehen und Infos aus erster Hand dazu zu bekommen. Die Moschee ist übrigens nach dem ersten Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate, dessen Grab sich auf dem Gelände befindet, benannt.