Konnichiwa Tokio- eine faszinierende Stadt

Bei unserem Kurztrip haben wir sehr viel erlebt und gesehen – insbesondere haben uns das Nebeneinander von Moderne, spannender Architektur und unterschiedlichen Tempeln sowie die Sauberkeit in der größten Stadt der Welt fasziniert.


Unter anderem hatten wir auch zwei Mal eine Führung durch Freiwillige. Einmal im Edo-Tokyo-Museum, wobei Edo der ehemalige Name des heutigen Tokios ist und einmal eine ganztägige Führung durch Tokio mit Mack, der uns die Kultur Japans authentisch nähergebracht hat und uns viele tolle Dinge gezeigt hat, die wir alleine niemals gesehen hätten.

Und nun zu einigen Highlights der Stadt, die wir uns angesehen bzw. unternommen haben:

  • Das Akihabara Viertel mit tausenden von bunten oder blinkenden Webetafeln, Spielhöllen und fancy Kaufhäusern mit Anime und Mangas sowie dem neusten Elektronik Schnickschnak. Reizüberflutung pur 😉
  • Die Aussicht vom Metropolitan Government Building über Tokio bis hin zum Mt.Fuji ist der Wahnsinn. Wir waren kurz vor Sonnenuntergang dort und konnten damit zum ein tolles Naturspektakel betrachten und zum anderen die tausendenden von Lichtern der Stadt genießen. Die Aussichtsplattform befindet sich hier auf 202 Metern Höhe und ist kostenfrei zugänglich, daher war ein Gewirr aus zahlreichen Sprachen dort zu hören.
  • den „alte Fernsehturm“ – den sogenannten Tokyo Tower mit mehr als 300 Meter Höhe und seiner Ähnlichkeit mit dem Eiffelturm. Auf Grund der vielen Wolkenkratzer hat seine Sendeleistung jedoch leider nicht mehr ausgereicht und der „neue Fernsehturm“ – der sogenannte Skytree ist 634 m hoch und wurde 2012 eröffnet. Er ist der höchste Fernsehturm der Welt und das zweithöchste Bauwerk der Welt…und war nur einen Katzensprung von unserem Hotel entfernt.
  • Im Edo-Tokyo Museum wurde uns mit einer Privatführung (vom Volunteer Guide Reception Counter) das Leben und Arbeiten sowie die Entwicklung der Stadt nahegebracht und das in einem beeindruckenden Gebäude mit zahlreichen tollen Ausstellungsstücken. Der Eingang ist übrigens im 6. Stock und man betritt den Ausstellungsbereich über eine rekonstruierte Brücke, die dann im ersten Miniaturnachbau ebenfalls zu finden ist. Die Miniaturen wurden mit viel Liebe zum Detail gestaltet und es liegen sogar Ferngläser bereit um sich alles genau anzusehen. Wir haben sehr viel über die Geschichte und Kultur gelernt, unter anderem, dass 1868 aus Edo der heutige Name Tokyo / Tokio entstand. Dazu sind wir in die Herrschaftstrukturen mit Shodans, Samurai, etc eingeführt worden und es wurde uns erläutert wie sich das moderne Tokio weiterentwickelte.
  • Origami Kaikan, bzw. ein klassisches Origami Museum in dem wir zahlreiche spannende Objekte betrachten konnten, uns angeschaut haben wie das Papier von Hand bedruckt wird und einer Faltvorstellung des Direktors beigewohnt haben. Außerdem waren wir in einer Papeterie, in der es hunderte verschiedener Papiere gab und außerdem einen Papier Concierge…
  • Der buddistische Sensō-ji Tempel in Asakusa und in unmittelbarer Nachbarschaft der Shintō-Schrein. Shintō ist die ursprüngliche Religion Japans und der Buddismus wurde später importiert – dank Mack wurden wir auf zahlreiche Details aufmerksam gemacht und für die unterschiedlichen Stile sensibilisiert. Der Sensō-ji Tempel ist der älteste Tempel Tokios. Ursprüngliche wurde er im Jahre 628 zu Ehren einer goldenen Figur, die Fischer im Netz fanden errichtet. Die Geschichte der Entstehung ist mit Bildern illustriert und wurde uns entsprechend erklärt – genauso wie sein späteres Schicksal, das einen Brand, mehrere Erdbeben und den zweiten Weltkrieg umfasst. Der Tempel wurde hierbei immer wieder aufgebaut und beispielsweise wurden die Dächer von ehemals Keramik und Kupfer auf Titan umgerüstet, denn dieses ist leichter und damit können Erdbeben besser überstanden werden. Betreten haben wir die beeindruckende Tempelanlage durch das Kaminarimon Tor. Dieses wird rechts und links von je einer Statue bewacht, die Donner und Wind symbolisieren – wobei das Tor nach dem Donner benannt wurde. Danach kommt man in die Nakamise, eine Shoppingstraße hauptsächlich für Souvenirs, die auf Grund des gewieften Tempelmanagements im Altertum entstanden ist. Die Ladeneigentümer durften hier ihre Stände aufbauen, wenn Sie sich im Gegenzug dazu bereit erklärten, den Tempel zu reinigen – das ist doch mal ein smartes Arrangement… Tempel haben immer mehrere Tore, in der Regel zwei bis drei und so trafen wir dann auf das Hozomon bzw. Schatztor. Durch dieses hindurch gegangen erklärte uns Mack die unterschiedlichen Reinigungszeremonien vor dem Gebiet. Entweder mit Rauch oder mit Wasser. Neben dem Tempel steht auf der einen Seite eine fünf-stufige Pagode mit einem goldenen Abschluss in der Asche von Buddha aufbewahrt wird – daher ist sie auch nur von außen zu besichtigen und auf der anderen Seite der Asakusa-jinja Schrein, ein Shintō-Schrein. Beide Religionen koexisiteren hier friedlich nebeneinander. Beim Shintō – Glauben wird im Gegensatz zum Buddismus jedoch keine Figur verehrt, sondern quasi ein leerer Raum in dem sich Gott aufhält. Weißes Papier stellt hier eine Verbindung her und ist daher oft zu finden. Vor dem Tempel oder Schrein werden bei beiden Religionen auf Holztafeln Wünsche angebracht und im Buddismus bei Zeremonien angebrannt, da der Rauch die Verbindung zwischen Erde und Himmel herstellt. Außerdem kann man sich vor dem Schrein Zukunftsbotschaften auf Zetteln kaufen – ist etwas Schlechtes dabei dann knotet man es direkt an die bereitgestellten Gestelle, so dass Gott sich darum kümmern kann. Bei positiven Botschaften entscheidet man selbst, ob man sie mitnehmen oder aufhängen möchte. Am Nachmittag waren wir bei einer buddistischen Zeremonie mit klassischen Japanischen Trommeln und sehr beeindruckt.
  • Die unterschiedlichen Parks und Gardens. Wir haben uns den Ueno Park und den Eastern Garden des Kaiserpalastes, sowie einen kleinen Garten hinter dem Japanischen Schwertmuseum angesehen und die Ruhe dort genossen. Im Eastern Garden konnten wir außerdem die Pflaumenblüte bewundern – auch diese ist bereits beeindruckend – nicht nur die weltbekannte Kirschblüte 😉 Außerdem sind wir durch den beeindruckenden Wald beim Meiji-jingu Schrein – einer grünen Oase mitten in Tokio geschlendert. Hier wurden 200000 Bäume nach dem Plan von Bioprofessoren gesetzt und dann der Natur überlassen – wunderschön. Der shintoistische Schrein, ist dem beliebten Kaiserpaar Meiji und Shoken gewidmet und wurde 8 Jahre nach deren Tod eröffnet. Das zweite Tor ist übrigens das größte Holztor mit einer Höhe von 12 m aus je einem Stamm aus aus Taiwan importiertem Holz.
  • Die Shibuya Kreuzung haben wir gemeinsam mit (laut Schätzung von Mack an einem ruhigen Samstagnachmittag) 2600 Leuten überquert – in Stoßzeiten überqueren hier bis zu 5000 Menschen gleichzeitig die Kreuzung – Wahnsinn und dabei alles zivilisiert und ziemlich geordnet. Die Kreuzung ist direkt hinter dem teilweise neuen Bahnhof von Shibuya, indem man sich leicht verlaufen kann, da hier diverse Linien kreuzen. Vor dem Bahnhof steht übrigens die Statue von Hachiko – das war ein sehr treuer Hund der sein Herrchen jahrelang hier von den Öffentlichen abholte und auch Jahre nach dessen Tod noch dort auf ihn wartete…
  • Bunt, schrill, laut – Bildschirme, Werbeanzeigen, beleuchtete und Musik abspielende LKWs, bunt leuchtende Warnbarken, hunderte von Automaten – egal ob für Snacks, Getränke, Souvenirs, Kuscheltiere oder als Spielhöllen. Oder Menschen, die im Kart verkleidet alla Super Mario durch die Straßen der Stadt rauschen.
  • Im Hotel im (mehr oder weniger klassischen) Onsen entspannen – es handelt sich hier um ein rund 42 Grad warmes Becken in dem nach Geschlechtern getrennt der Körper und Geist im warmen Wasser entspannen…

Ach ja in Tokio gibt es mit über 100.000 Restaurants eine enorme kulinarische Vielfalt. Wir haben indonesisch, indisch und japanische Köstlichkeiten probiert – auch wenn manche etwas skurril daherkommen: zum Beispiel ein Käsespieß mit Kartoffelkruste und dann eingezuckert…oder Crepes mit Käsekuchen, Eis, Schlagsahne und Schoko….Mack hatte uns vor die Wahl gestellt welche beliebte japanische Speise wir probieren wollen. Zur Auswahl standen Tempura, das ist in Teig frittierter Fisch, Sea Food oder Gemüse oder lieber Ramen – das ist eine spezielle, traditionelle Nudelsuppe, die im 19. Jahrhundert aus China übernommen und heute zur lokalen Küche Japans zählt. Wir haben uns für die Nudeln entschieden und sind in einen, mit einem Michelin Stern ausgezeichneten, Restaurant gelandet und haben uns dort am Automat (das ist hier so üblich) die Leckerei bestellt – das Ganze gab es zum Lunch für rund 1000 Yen – das sind umgerechnet um die 8 Euro. Außerdem haben wir morgens beim Bäcker experimentiert – das meiste war nur auf Japanisch beschriftet und so mussten wir uns überraschen lassen, ob wir salzig oder süß eingekauft hatten 😉 Eine Spezialität sind sogenannte Melonpans – innen eher teigig mit Melonenaroma und außen knusprig und süß.

Die Japaner feiern übrigens ebenfalls beim Chinese New Year mit – bei den Tempeln und Schreinen wurde für Feiern aufgebaut und außerdem wurden Bohnen verkauft. Es gibt hier die Tradition, dass sich der Vater als Teufel verkleidet und die Kinder ihn mit Bohnen bewerfen um das Böse zu vertreiben. Und noch etwas Ungewohntes für uns – in Asien spuckt der Drache kein Feuer, sondern Wasser und beschützt damit die Umgebung vor Feuer und ist damit sozusagen auch ein Glückssymbol;)

Darüber hinaus wird Tokio dieses Jahr Austragungsort der Olympischen Spiele und der Paralympics und wir konnten bereits jetzt einen Blick auf das Maskottchen und die Werbeartikel sowie die Modernisierungsarbeiten werfen. Wir sind beeindruckt von einer tollen Stadt, obwohl wir häufig nicht viel lesen konnten;)

Arigato gozaimasu (Danke) und Sayounara (Leb wohl)

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